Du stehst vor einem nahezu leeren Schaufenster. Du hast dich gefragt, was sich hinter «Mut zur Lücke» und dem QR Code versteckt, sonst wärst du nicht auf meinem Blog gelandet.
In regelmässigen Abständen gestalten wir von der Gesundheitspraxis Länggasse abwechslungsweise das Schaufenster. Wir nutzen dies, um auf unsere Arbeit und Produkte aufmerksam zu machen.
Im Moment darf ich das Schaufenster nutzen, um für meine Arbeit als Kinesiologin und Lernberaterin zu werben. Die Schaufenstergestaltung mache ich jeweils sehr gerne. Leider fehlt mir momentan die Zeit, das Schaufenster so zu gestalten, wie ich es angedacht habe und es brauchte von mir Mut, das Schaufenster als Lücke, als leeren Raum darzustellen.
Mut zur Lücke heisst, über den eigenen Schatten springen und Vorstellungen, Glaubenssätze und Dinge loszulassen. Dass dies Freiheiten schafft, um den Fokus auf das Wesentliche zu richten und für sich persönliche Prioritäten zu setzen, erlebe ich in meiner aktuellen Lebenssituation. Wer loslassen kann, hat die Hände frei und kommt so ins Handeln.
Warum braucht es manchmal viel Mut, etwas unperfekt zu tun? Warum schnappt so oft die Perfektionsfalle zu? Viele von uns sind regelrecht konditioniert, alles perfekt zu machen oder haben zumindest eine Tendenz zum Perfektionismus. Alles möglichst perfekt erledigen, es allen recht machen, Angst vor dem Versagen und Scheitern haben… Perfektionismus steckt in so vielen Köpfen, auch in meinem. Dies kann ein grosser Stressfaktor und Verhinderer von Entwicklung sein und bis hin zum Burnout führen.
Das Kostbarste was wir haben, ist unsere Zeit und Aufmerksamkeit. Wozu wir sie verwenden, sollten wir also ganz gezielt entscheiden. Den hemmenden Perfektionismus ablegen und sich trauen, etwas unperfekt zu tun. Lieber «das Richtige» tun, als alles «richtig tun».
Dies im Alltag umzusetzen ist oft leichter gesagt als getan. So übe ich mich gegenwärtig darin, Mut zur Lücke zu haben und mich auf das auszurichten, was für mich wirklich wesentlich ist.
Für mich ist dies meine Arbeit mit Menschen in meiner KomplementärTherapeutischen Praxis als Kinesiologin und als Klassenlehrerin, das Zusammensein mit Familie und Freunden, mir bewusst Zeit für mich zu nehmen sowie aktuell das Gastfamilienprojekt für eine geflüchtete Familie aus der Ukraine bei uns zuhause. Die Betreuung und Begleitung dieser Familie nimmt viel Zeit und Aufmerksamkeit von mir und meinem Mann in Anspruch. Wir haben uns im aktuellen Weltgeschehen bewusst dafür entschieden und unseren Fokus vorübergehend neu ausgerichtet..
Mein Fokus auf das, was für mich jetzt Priorität hat, hinterlässt Lücken. So auch in der aktuellen Schaufenster-Gestaltung unserer Gesundheitspraxis. Vielleicht ermutigt dich aber genau diese Lücke, auch Lücken zu hinterlassen. Oder du füllst diese Lücke mit eigenen Gedanken.
Ich wünsche «perfektes» unperfekt sein und immer wieder Mut zur Lücke.